Meistere DIE Hürde im Bewerbungsprozess: Das Vorstellungsgespräch.
Für viele ist das Vorstellungsgespräch die Hürde im Bewerbungsprozess. Aber keine Angst – mit unseren Tipps und deiner Vorbereitung schaffst du das! Und außerdem: Da du eingeladen wurdest, hast du bereits den ersten positiven Eindruck hinterlassen – und bei vielen Unternehmen auch schon den Einstellungstest gemeistert! Glückwunsch!

Gute Vorbereitung und Recherche sind das A und O für dein erfolgreiches Vorstellungsgespräch.

Für deine erfolgreiche Bewerbung hast du sicherlich schon viel über die Firma herausgefunden: Was macht das Unternehmen? In welcher Branche ist es tätig? Welche Produkte/Dienstleistungen bietet es an? Welche Berufe bildet es aus? Das solltest du für das Gespräch wissen.

Und du solltest wissen, warum du gerade in diesem Unternehmen deine Ausbildung machen willst: War es eine Empfehlung von Verwandten oder Bekannten? Hast du das Unternehmen auf einer Messe kennengelernt? Hast du schon ein Praktikum in dem Bereich absolviert? Passen die Unternehmenswerte (siehe Internet) zu dir? Sind die Produkte und Alleinstellungsmerkmale (z. B. Weltmarktführer, Nachhaltigkeitspreis etc.) für dich interessant?

Überlege auch, was du besonders gut kannst. Das bedeutet nicht, dass du deinen Lebenslauf bzw. deine Noten aufsagst, sondern die Highlights: Mathekenntnisse sind für die Ausbildung wichtig und du hast dort gute Noten? Sehr gut, dann hebe das hervor! Du wirst im Ausbildungsberuf Kundenkontakt haben und hast in deiner Freizeit in einem Café ausgeholfen? Dann erwähne dies. Du warst zum Schüleraustausch im Ausland? Das ist für fast jeden Ausbildungsberuf hilfreich. Finde heraus, was deine Fähigkeiten sind und frag auch deine Verwandten, Eltern und Freunde, wie sie dich einschätzen.

Die Frage nach persönlichen Schwächen wird noch immer gerne in Vorstellungsgesprächen gestellt. Das wirkt zunächst unangenehm, aber keine Angst: Jeder hat seine Schwächen. Ganz nach dem Motto „Ich kenne meine Schwäche und arbeite daran“, zeigst du im Gespräch, wie du damit umgehst. Beispiel: Du fängst viele Aufgaben gleichzeitig an und wirst dann nicht fertig? Dann erläutere, dass du dir inzwischen alle Aufgaben aufschreibst und dabei notierst, was zuerst erledigt sein muss. Mit dieser Liste schaffst du es nun, alle Punkte nach und nach zu erledigen.

Zu deiner Vorbereitung gehören auch organisatorische Dinge:
Was ziehe ich an? Sind Outfit und Schuhe sauber? Habe ich die Sachen am Abend vorher parat gelegt? Welche Kleidung trägt man üblicherweise in der Branche bzw. im Unternehmen (siehe Unternehmenswebsite)? Ist deine Kleidung gebügelt? Sitzt deine Frisur ordentlich und dein Make-up ist der Branche entsprechend dezent? Trotz allem gilt: Du sollst dich in der gewählten Kleidung wohlfühlen – dann trittst du auch während des Gesprächs sicherer auf.

Pünktliches Erscheinen zum Gespräch ist sehr wichtig. Recherchiere am besten schon ein paar Tage vorher, wie du mit Bus, Bahn oder zu Fuß zum Unternehmen kommst. Rechne dabei ein, dass ein Bus ausfallen kann oder ein Stau auf dem Weg liegt. Bei einigen Unternehmen meldest du dich an einer zentralen Stelle als Besucher an, bevor du auf das eigentliche Gelände kommst. Auch dort kann es zu Wartezeiten kommen. Notiere dir die Telefonnummer deiner Ansprechperson, damit du im Notfall Bescheid geben kannst, wenn du es doch nicht pünktlich schaffst.

Du kennst den klassischen Ablauf eines Vorstellungsgesprächs.

Das Vorstellungsgespräch hat das Ziel, dass ihr beide – das Unternehmen und du – einschätzen könnt, ob ihr die Ausbildung gemeinsam absolvieren wollt: Daher stellst nicht nur du dich vor, sondern auch das Unternehmen stellt sich dir vor. Wenn du die Inhalte und den Ablauf des Gesprächs kennst, kannst du dich gut darauf vorbereiten. Das Gespräch dauert in der Regel ein bis anderthalb Stunden.

Die Begrüßung
Der gute erste Eindruck startet direkt hier: Bei der Begrüßung empfehlen wir einen festen Händedruck und dass du deinem Gesprächspartner freundlich in die Augen schaust. Denke an eine aufrechte Körperhaltung – auch während des Gesprächs. Wird dir ein Getränk angeboten, kannst du dieses gerne annehmen.

Der Einstieg
Das Gespräch beginnt mit Smalltalk, zum Beispiel mit Fragen zu deiner Anreise. Du kannst auch offen sagen, dass du aufgeregt bist – das ist menschlich und dein Gegenüber wird dies ganz sicher nachvollziehen können.
Richte dich darauf ein, dass du eher gesiezt wirst – das solltest du dann natürlich auch tun.

Der Hauptteil
Nun folgt der Teil, indem du etwas über dich erzählst – die Fragen, auf die du dich vorbereitet hast (siehe oben).
• Warum wollen Sie diese Ausbildung machen?
• Warum wollen Sie diese Ausbildung bei uns machen?
• Welche (besonderen) Fähigkeiten haben Sie?
• Worin liegen Ihre Schwächen?
• Was wollen Sie nach Ihrer Ausbildung machen?

Ganz selten kann es vorkommen, dass dir Fragen gestellt werden, die du nicht oder nicht wahrheitsgemäß beantworten muss.
• Sind Sie schwanger?
• Gehören Sie einer politischen Partei an?
• Leiden Sie an einer chronischen Krankheit oder sind Sie häufig krank?

Du solltest im Gespräch rüberbringen, dass du dich mit dem Ausbildungsberuf und dem Unternehmen ausführlich auseinandergesetzt hast.

Außerdem zeigst du Interesse, indem auch du Fragen stellst. Gleichzeitig erfährst du mehr über deinen Ausbildungsplatz. Einige Beispiele:
• Wie läuft die Einarbeitung ab? Gibt es einen festen Ansprechpartner?
• Welche Aufgaben übernehme ich nach der Einarbeitung?
• Wie ist die Abteilung aufgebaut, in der ich als erstes eingesetzt werde?
• Wie groß ist das Team, in dem ich arbeiten werde?
• Wie viele Azubis starten mit mir im gleichen Ausbildungsberuf?
• Wie sehen die Übernahmechancen aus?
• Wann bekomme ich die Rückmeldung zum Gespräch?

Die Verabschiedung
Bedanke dich für das Gespräch. Scheu dich nicht davor zu sagen, dass du auf eine positive Antwort hoffst. Gerne verabschiede dich mit einem freundlichen „Auf Wiedersehen“.

Deine Übung macht den Meister
Du bist dir nicht sicher, wie du die ganzen Inhalte und Antworten rüberbringen sollst? Du hast Lampenfieber? Du kennst dein Auftreten in einem offiziellen Gespräch nicht?
Dann los: Probiere es aus und übe fleißig! Spiel das Gespräch nach und beantworte dir die obengenannten Fragen. Das kannst du zum Beispiel vor dem Spiegel machen oder du nimmst es mit deinem Handy als Video auf.

Im Anschluss schaust du dir es in Ruhe an und überlegst, was gut, und was vielleicht noch nicht so gut rübergekommen ist. Noch besser ist, wenn du das Gespräch mit Freunden bzw. Verwandten „nachspielst“. Du wirst erstaunt sein, was ihr dabei alles über euch erfahrt. Gleichzeitig bekommst du mit dieser Übung mehr Sicherheit für den „Ernstfall“!
Und um dein Lampenfieber zusätzlich unter Kontrolle zu bekommen, helfen oft schon kleine Tricks wie vor dem Gespräch noch einmal tief durchzuatmen.

Ach ja: Die Tipps gelten in leicht angepasster Form natürlich auch für Online-Vorstellungsgespräche, auf die immer mehr Unternehmen setzen.

Also los: Bereite dich vor und bewirb dich für einen Ausbildungsplatz oder ein duales Studium bei Schenck RoTec. Weitere Infos findest du unter campus-der-unternehmen.de und schenck-rotec.de/karriere.