Hallo, mein Name ist Vincent und ich bin 18 Jahre alt. Zurzeit mache ich eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker an der Technischen Universität Darmstadt im Fachbereich Chemie in der Mechanischen-Werkstatt. Ich befinde mich derzeit im 2. Ausbildungsjahr und möchte euch heute ein paar Informationen und Einblick in meine Ausbildung geben.

Die Ausbildung zum Feinwerkmechaniker dauert dreieinhalb Jahre und kann bei guten schulischen sowie praktischen Kenntnissen durch Vorziehen der Abschlussprüfung nach drei Jahren beendet werden. Der theoretische Teil der Ausbildung findet in der Erasmus-Kittler-Schule in Darmstadt statt. Der Unterricht findet ein bis zweimal die Woche statt. Ich habe parallel zur Schule die Möglichkeit die gelernte Theorie in der Werkstatt praktisch umzusetzen.

Der Schulunterricht des Feinwerkmechanikers ist in Lernfelder (LF) unterteilt:
• LF 1: Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
• LF 2: Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
• LF 3: Herstellen von einfachen Baugruppen
• LF 4: Warten technischer Systeme
• LF 5: Herstellen von Dreh- und Frästeilen
• LF 6: Programmieren u. Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen
• LF 7: Herstellen technischer Teilsysteme
• LF 8: Planen und in Betrieb nehmen steuerungstechnischer Systeme
• LF 9: Instandhalten von Funktionseinheiten
• LF10: Feinbearbeitung von Flächen
• LF11: Herstellen von Bauteilen und Baugruppen aus Kunststoff
• LF12: Planen und Organisieren rechnergestützte Fertigung
• LF13: Instandhalten technischer Systeme
• LF14: Herstellen von feinmechanischen Systemen
• LF15: Programmieren automatisierter Systeme und Anlagen

Aktuell befinde ich mich in den Lernfeldern 5-7, die je nach Stundenplan parallel bearbeitet werden. Zu den Lernfeldern kommen noch ein paar Nebenfächer wie Sport, Ethik und Politik.

Mein erstes Lehrstück, dass ich gefertigt habe, war ein Traktor. Bei dieser Arbeit erlernte ich das Feilen, Bohren und Gewindeschneiden eines U-Stahls, der später die Motorhaube des Traktors ergibt. Die Räder habe ich auf einer konventionellen Drehmaschine aus Aluminium gedreht. Die Fahrerkabine habe ich aus Messingblech ausgesägt und gebogen. Die anderen Teile sind aus Baustahl gefertigt worden. Ziel dieser Lehrarbeit ist es die Grundkenntnisse im konventionellen Zerspanen wie Bohren, Drehen und Fräsen zu erlernen.

Selbstständiges Arbeiten nach Zeichnung ist ein wichtiger Teil der Ausbildung sowie die Teamarbeit, da man z.B. schwere oder auch sperrige Materialien und Halbzeuge bewegt. Anfallende Montagearbeiten gehören ebenfalls dazu, die unter Umständen nur zu zweit sicher durchgeführt werden können. Das können z.B. Versuchs- und Prüfaufbauten sein, die in der Mechanik-Werkstatt gefertigt und dann in einem Labor montiert und aufgebaut werden. Nach etwa der Hälfte der Ausbildungszeit findet eine Zwischenprüfung statt. Bei dieser Prüfung soll eine Baugruppe in ca.5-6 Stunden hergestellt und montiert werden. Für überbetriebliche Maßnahmen werden Kurse in CNC-Technik und Pneumatik angeboten, die im Berufs- und Technologiezentrum Weiterstadt und Frankfurt erfolgen.

Die TU-Darmstadt bietet interne Weiterbildungsmaßnahmen an, z.B. Brandschutzübungen, Kurse gegen Prüfungsangst oder auch Kurse zur Gesundheit in der Ausbildung, diverse Sportangebote wie schwimmen im hochschuleigenen Schwimmbad.