Hallo, mein Name ist Annabell und ich habe Ende August 2023 meine Ausbildung zur Fachangestelltin für Medien- und Informationsdienste in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt der Technischen Universität Darmstadt begonnen.

Mit der Ausbildung an einer Bibliothek spezialisiere ich mich bereits in einer der 5 Fachrichtungen des Ausbildungsberufes. Neben der Fachrichtung Bibliothek können angehende Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste auch noch zwischen den Fachrichtungen Archiv, Information und Dokumentation, Medizinische Dokumentation und Bildagentur wählen. Dabei orientiert sich die Fachrichtung an dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb.

Die duale Ausbildung dauert für gewöhnlich 3 Jahre und vereint praktische Ausbildungsabschnitte im Ausbildungsbetrieb mit theoretischen Lernanteilen in der Berufsschule. Im Bundesland Hessen besuchen alle angehenden Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, in unterschiedlich langen Schulblöcken, die Stauffenbergschule in Frankfurt am Main. Der Berufsschulunterricht ist, nicht wie in allgemeinbildenden Schulen in einzelne Fächer, sondern in Lernfelder organisiert. Diese sollen uns Auszubildenden alles vermitteln, was wir für die Ausübung unserer Berufe brauchen.

Während den praktischen Ausbildungsabschnitten an der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt wechseln die Auszubildenden zwischen den einzelnen Abteilungen und untergeordneten Teams, um einen breiten Einblick in alle möglichen Aufgabenbereiche und Arbeitsabläufe zu bekommen. In meinem 1. Ausbildungsjahr habe ich im Nutzungs- und Ausleihservice, der Fernleihe, dem Magazin, der Bestandserhaltung und in einem unserer Fachteams erste Erfahrungen und Fähigkeiten gesammelt.

Grundlegende Inhalte der Ausbildung umfassen die Beschaffung und Erschließung von Medien aller Art für die Benutzung, das Recherchieren und Bereitstellen von Informationen, die Pflege der Bestände sowie der beratende und betreuende Umgang mit Nutzer:innen. Besonders in öffentlichen Bibliotheken spielen ebenfalls das Planen und Durchführen von Veranstaltungen eine große Rolle.

Die Ausbildung in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt bereitet mir große Freude, da ich bereits jetzt viele neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben habe. Außerdem profitiere ich vom Erfahrungsschatz der Kolleginnen und Kollegen, die mir dadurch bei meinem Einstieg ins Berufsleben helfen und das Gefühl geben, gut in meinem Ausbildungsbetrieb angekommen zu sein. Mit viel Neugier, Motivation und Enthusiasmus möchte ich nun meiner verbleibenden Ausbildungszeit entgegen schauen!

Kurz-Interview

Aaron ist seit August 2021 Auszubildender zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMI) an der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt.
Nach 3 Jahren wird er die Ausbildung im Juli 2024 beenden.

Wie so ein typischer Arbeitstag aussieht und wie es nach der Ausbildung weiter geht, könnt ihr im Interview lesen:

1. Auf den ersten Blick hört sich die Ausbildung zum FaMI ja sehr theoretisch an. Verstaubte Bücher hier, volle Regale dort.
Die Ausbildung ist eine duale Ausbildung. Das bedeutet, dass die Theorie in der Berufsschule und die Praxis in der Bibliothek vermittelt wird. Vor allem in der Bibliothek arbeitet man jeden Tag mit den Kolleginnen und Kollegen an praktischen Aufgaben zusammen und lernt die internen Arbeitsabläufe und Geschäftsgänge kennen. Besonders spannend ist, dass man dadurch nicht nur ständig an einem Ort bleibt, sondern neben der Hauptstelle auch noch die anderen Standorte der Bibliothek im Darmstädter Schloss und auf der Lichtwiese kennenlernt.

Zudem bekommen wir Auszubildende jedes Jahr eine Projektarbeit zu einem beruflichen oder gesellschaftlichen Thema, an denen wir selbstständig arbeiten und am Ende auch präsentieren.
Außerdem werden wir unterstützt, wenn wir selbst Ideen oder Wünsche haben. So habe ich z.B. während meiner Ausbildung zwei Praktika machen dürfen. Das eine war in der Stadtbibliothek Darmstadt und das andere war ein Auslandspraktikum in Helsinki. Bei diesen Praktika habe ich wertvolle Erfahrungen machen können und spannende Eindrücke gewinnen können.

2. Wie fängt für dich ein typischer Arbeitstag an?
Der Tag als FaMI-Azubi beginnt mit morgendlichen Aufgaben, die in jedem Lehrjahr unterschiedlich sind. Im ersten Ausbildungsjahr unterstützen wir den Magazindienst, indem wir zurückgegebene Medien vorsortieren und an die richtigen Standorte bringen. Im zweiten Jahr arbeiten wir mit dem Team „Digitales Publizieren“ zusammen und helfen bei der Bearbeitung von Open Access Publikationen. Das 3. Lehrjahr steht ganz im Zeichen des Service. Hier helfen wir an der Service- und Informationstheke und bearbeiten Vormerkungen und Bestellungen.
Nach diesen morgendlichen Aufgaben beginnen dann die Ausbildungsabschnitte in den verschiedenen Bereichen und Teams der ULB.

3. Du stehst nun kurz vor der Abschlussprüfung. Wie bereitest du dich darauf vor? Wirst du von Seiten der Bibliothek unterstützt?
Die Abschlussprüfung besteht aus insgesamt 2 Abschnitten: einer schriftlichen und einer praktischen (mündlichen) Prüfung. Für die schriftlichen Prüfungen, insgesamt 4 Stück, muss man ziemlich viel Lernen, denn hier werden die theoretischen Inhalte abgefragt, die man während der Ausbildung vermittelt bekommt. In der mündlichen Prüfung geht es dann um die Praxis und hierfür gehe ich nochmal jeden Ausbildungsabschnitt durch, den ich in den letzten drei Jahren durchlaufen habe. Da helfen die Ausbildungsberichte, die wir regelmäßig führen müssen. Wenn ich aber merke, dass ich zu einem Thema noch Lücken habe, kann ich mich jederzeit an meine Kolleginnen und Kollegen wenden. Generell wird man in der ULB jederzeit unterstützt, sollte man Fragen oder Probleme haben.

4. Was hat dir in den 3 Jahren am Besten gefallen? Was war so ein „Wow“-Moment?
Am Besten haben mir in der Ausbildung die Momente gefallen, in denen ich selbstständig entweder alleine oder aber mit den Kolleginnen und Kollegen zusammen an Projekten arbeiten konnte. Aber auch der Kontakt mit Nutzerinnen und Nutzern der Bibliothek hat mir immer großen Spaß bereitet.

Ich hätte vor Beginn der Ausbildung nicht damit gerechnet, wie vielseitig und spannend das Bibliothekswesen ist. Das war mein erster „Wow“-Moment. Das fängt an über die verschiedenen Ausrichtungen, die Bibliotheken haben können (die Unterschiede zwischen den Bibliotheksformen zum Beispiel) und geht über die Organisation der Bibliotheken in verschiedenen nationalen und internationalen Verbünden, bis hin zu den zahlreichen Regelwerken, nach denen die Medien in Bibliotheken aufgenommen und bearbeitet werden.

5. War der Bereich Bibliothek von Anfang an dein Wunsch?
Nicht direkt. Ich hatte vor „Irgendwas mit Medien“ zu machen. Doch dieses Feld ist ja sehr groß. Deswegen habe ich mich darüber informiert, welche Berufsfelder es in diesem Bereich gibt. So bin ich dann auf dem FaMI gestoßen und war direkt daran interessiert.

6. Wie kamst du dabei zur Universitätsbibliothek?
Nachdem ich vom FaMI erfuhr, habe ich damit begonnen, mich nach Stellenangeboten umzusehen. Da ich auch nicht direkt von zuhause ausziehen wollte, habe ich zuerst Ausbildungsstellen im näheren Umkreis gesucht. Hier bin ich dann auf die Stelle der ULB gestoßen.

7. Wie geht es jetzt nach der Ausbildung für dich weiter?
Nach der Ausbildung werde ich übernommen und beginne mein Berufsleben als Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste an der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt. Vielleicht werde ich auch noch neben dem Beruf studieren oder eine Fortbildung zum Fachwirt machen.